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Ansehen Nicht alles war schlecht Staffel 1 Online

  • 10/10

Wie war sie wirklich, die DDR? Das bessere, friedlichere Deutschland wollte sie sein – und hat nach 40 Jahren dennoch plötzlich aufgehört, zu existieren. Wie viele seiner Altersgenossen stellt sich Constantin von Jascheroff die Frage, ob diese untergegangene Republik nicht doch vielleicht das bessere Deutschland war. Constantin wurde in der DDR geboren, war erst drei Jahre alt, als die Mauer fiel. Seine Eltern waren kurz zuvor aus dem sozialistischen Staat geflohen – sie hatten die Repressalien der Partei satt. Für das ZDF macht Constantin von Jascheroff den DDR-Check, will erleben, wie es ihm ergangen wäre, hätte er seine Jugend dort verbracht. Wie lebte und liebte, wie arbeitete und feierte man im Osten? Wie war der Urlaub, und wie fuhren sich die Autos? Der junge Schauspieler von Jascheroff schlüpft in immer neue Rollen und erfährt, wie sie wirklich war – die geliebte und gehasste Heimat DDR. Prominente berichten, wie sie die andere Republik erlebt haben: Henry Maske, Enie van de Meiklokjes, Jörg Schüttauf, Andreas Schmidt-Schaller, Andrea Kiewel, Roland Jahn und viele andere erzählen ihre Geschichte. Früher Sex und freie Liebe – für die Jugendlichen in der DDR war das vielerorts die Realität im „Paradies der Arbeiter und Bauern“. Constantin von Jascheroff erfährt, dass viele mit Anfang 20 schon Eltern waren. Auch Henry Maske heiratete früh: Seine erste Freundin wurde seine Ehefrau. „Ich dachte, ich sei reif für mein Alter, und hab das gleich komplett gemacht – mit Kind“, erinnert sich der Box-Champion. Die Schattenseite der frühen Bindung: Jede dritte Ehe in der DDR wurde geschieden, auch die von Henry Maske. Die alten Männer von der Sozialistischen Einheitspartei hätten wohl am liebsten alle Lebensbereiche der DDR-Bürger kontrolliert und reguliert. Besonders augenfällig war die staatliche Steuerung im Sport. Schon die Kleinsten wurden gesichtet, vermessen und in Kader eingeteilt. In den Medaillenspiegeln der internationalen Sportereignisse schlug sich das Sichtungssystem positiv nieder: Hier war die kleine DDR ganz groß und regelmäßig besser als die Bundesrepublik. Der Erfolg hatte jedoch Schattenseiten: Die Staatsamateure waren systematisch gedopt, viele ohne es zu wissen. „In der Diktatur ist es heikel, naiv zu sein“, sagt die ehemalige Leichtathletin Ines Geipel. Andrea Kiewel, in der DDR Leistungsschwimmerin und heute TV-Moderatorin, erinnert sich an überharte Trainingsmethoden: „Ich glaube, ich habe Millionen Tränen ins Wasser geheult“. Mit vielen bislang ungezeigten Filmaufnahmen zeichnet die Dokumentation das ebenso faszinierende wie beklemmende Bild einer untergegangenen Welt, die für viele – trotz Mauer und Stasi – Schauplatz einer glücklichen Jugend war. „Wir haben ein schönes Leben in der DDR gehabt“, erinnert sich Roland Jahn, der Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde, „nicht wegen des Staates, sondern trotz des Staates“. Teil 2 wird am Dienstag, 4. Februar 2014, 20.15 Uhr, ausgestrahlt.